Grundidee des Projekts LinguaSnappHamburg ist die exemplarische digitale Dokumentation der Hamburgischen Sprachenlandschaft auf partizipative, zugängliche und nachhaltige Art und Weise.
Die technisch-operative Struktur des Projekts LinguaSnappHamburg besteht aus drei Komponenten (grafische Darstellung):
Smartphone-App: Die erste Komponente ist eine für Android- und iPhone-Smartphones verfügbare App, die nach Installation und einmaliger Anmeldung die Aufnahme, Verschlagwortung und Publikation von Fotos ermöglicht. Unmittelbar nach Fotoaufnahme werden in Drop-Down-Menüs Annotationskategorien angeboten, womit z.B. die Art des fotografierten Schildes, die darin enthaltenen Sprachen und Schriften, ihre kommunikativen Funktionen usw. erfasst werden können. Geo-Koordinaten werden automatisch hinzugefügt, damit das Foto auf dem Online-Stadtplan verortet werden kann.
Online-Stadtplan: Die zweite Komponente ist ein auf Basis von Google Maps bereitgestellter Online-Stadtplan, auf dem alle von Usern hochgeladenen und vom Projekt-Team bereits freigeschalteten Fotos zu sehen sind. Dieser Stadtplan ist auf eine dezidierte Webseite (geplante Kurz-URL: uhh.de/slm-linguasnapphamburg) eingebunden und dort ohne Einschränkung zugänglich. Man kann sich den fotografischen Bestand stadtteil- oder straßenweise anschauen oder auch eine gezielte Suche anhand der bei der Aufnahme gesetzten Annotationen durchführen. Beispielsweise kann man sich alle dokumentierten Straßenschilder anzeigen lassen, die Niederdeutsch enthalten, oder Straßenschilder mit einer bestimmten Sprache (z.B. Italienisch oder Polnisch) in verschiedenen Stadtteilen vergleichen. Diese Online-Darstellung wird durch informative Kurztexte über die sprachliche Landschaft in einzelnen Bezirken bzw. Stadtteilen Hamburgs ergänzt, um dadurch die Verschränkung von Sprache und Soziodemografie in der Hansestadt deutlich zu machen.
Datenbank: Die dritte Komponente ist eine Datenbank als technische Verbindung zwischen App und Web-Darstellung. Dort werden alle erhobenen Bilder (= Daten) und ihnen hinzugefügten Annotationen (= Metadaten) strukturiert gesammelt und können für weiterführende Analysen nutzbar gemacht werden. Der Zugang zur Datenbank bleibt der Projekt-Administration vorbehalten.
Im Kontext des 100-jährigen Jubiläums der Universität Hamburg leistet diese Dokumentation einen Beitrag dazu, die Bewusstheit der städtischen Öffentlichkeit über sprachliche und kulturelle Vielfalt in der Freien und Hansestadt Hamburg zu erhöhen. Das Projekt verfolgt weiterhin das durch die Einbindung von Studierenden und geplante Zusammenarbeit mit Schulen zu erreichende sprachpädagogische Ziel, Reflexion über Sprache im gesellschaftlichen Kontext anzuregen und zu schärfen. Die gesammelten Daten und Metadaten werden nach dem Jubiläumsjahr der Lehre und Forschung zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt trägt das Projekt zur lokalen und internationalen Vernetzung der linguistischen Forschung an der UHH bei.