Schoolscapes
Aktuelles
Sprachlandschaft und soziale Lage in weiterführenden Schulen: Neues Drittmittelprojekt am Institut für Germanistik
Zum 1. September 2022 hat am Institut für Germanistik ein neues DFG-gefördertes Projekt die Arbeit aufgenommen. In den nächsten drei Jahren erforschen Franziska Kuhlee und Jannis Androutsopoulos die Sprachlandschaft von weiterführenden Schulen in der Hansestadt Hamburg. Hier können Sie sich über den Begriff Schoolscapes, unser aktuelles Projekt "Sprachlandschaft und soziale Lage in weiterführenden Schulen", vergangene Projekte, Linguistic Landscape-Workshops in Schulen informieren und sich einige Impressionen schulischer Sprachlandschaften ansehen.
Schilder und andere Texte (Aushänge, Schülerplakate, Graffiti u.a.) sind ein zentraler Bestandteil des materiellen Raums von Bildungseinrichtungen. Sie erfüllen vielfältige kommunikative Funktionen im Schulraum und wirken gleichzeitig als Ausdrucksformen und Indikatoren soziokultureller Orientierungen und Werte in der Institution Schule. Das Projekt untersucht Zusammenhänge zwischen der Sprachlandschaft und der sozialen Lage von weiterführenden Hamburger Schulen, wobei der Begriff ‚soziale Lage’ auf zwei Aspekte sozialer Differenzierung verweist, nämlich die Schulform (Gymnasien und Stadtteilschulen) und soziodemographische Rahmenbedingungen. Konkret wird gefragt, ob und wie sich soziale Differenzen unter Hamburger Schulen in der schulischen Beschilderung widerspiegeln und wie der Zusammenhang zwischen Schildern und sozialer Lage im Diskurs von Lehrkräften und Schüler:innen reflektiert wird.
Zu diesem Zweck entwickelt das Projekt ein innovatives Methodendesign. Die Beschilderung der beforschten Schulen wird fotografisch dokumentiert und mittels einer eigens entwickelten Software textlinguistisch und multimodal ausgewertet. Parallel werden Raumrundgänge und Interviews, in denen Lehrkräfte und Schüler:innen die Sprachlandschaft ihrer Schule beschreiben, reflektieren und bewerten, durchgeführt. Durch die Triangulation unterschiedlicher Datentypen erzielt das Projekt neue Erkenntnisse darüber, wie sich soziale Ungleichheit in die visuelle Kommunikation der Institution Schule einschreibt und wie Mitglieder der Schulgemeinschaft den beschrifteten und bebilderten Schulraum als pädagogische Ressource nutzbar machen.